Künstlerforum Bonn 2015
...hörst du den Brachvogel?
Die Geräusche der Natur (Wind, Wasser, Vogelrufe) sind nicht nur die ersten sondern auch die wahrhaftigsten Kompositionen in unserer Welt. Aus der Stille Island heraus sind sie in ihrer Schwingung und Struktur besonders spürbar. Vor allem die Rufe des Brachvogels, der die Abgeschiedenheit der isländischen Mooslandschaft sucht, sind in Stiflisdal sehr unmittelbar und allgegenwärtig.<br/><br/> Genau diese Unmittelbarkeit und Gegenwärtigkeit bestimmen das gemeinsame Erleben und den künstlerischen Austausch im Rahmen des 2. KünstlerInnen Symposiums in Island am Stiflisdal –See, welches von der Kuratorin Margret Schopka ins Leben gerufen wurde. <br/><br/> Der „Brachvogel“, seine Rufe und sein Gesang sind Teil der Naturkompositionen, denen wir als Künstlerinnen bei unserer dortigen Arbeit auf Island nachgespürt haben und von denen wir uns haben inspirieren lassen.<br/><br/> Aber nicht nur die Töne und Gesänge des Windes oder der Vögel, sondern auch die Erdphysis selbst, mit all ihren Schwingungen von Oberflächen (Lava, Sand, Asche, Stein, Mosen, Wasser, Feuer etc) führen uns künstlerisch in Erlebnislandschaften, in denen wir uns der reinen Existenz sehr nahe fühlen. Dieses Aufspüren, Bestaunen, Bewundern und das gemeinsame Erleben, ein eher spielerisch-entdeckender Prozess, führt bei der Arbeit zu einer Leichtigkeit und Direktheit der Assoziationen. Wir Künstlerinnen experimentierten hier mit den uns umgebenden Naturstoffen, jede auf ihre eigene Art. Die Impulse und Reflexionen, als Resultat des gegenseitigen Austausches nahmen wir dann mit in unsere Ateliers nach Hause. Panta rhei – alles fließt. Wir können niemals zweimal in den gleichen Fluss steigen. Das wird ihnen bewusst wenn sie in der Kurzdokumentation sehen wie unsere Arbeiten entstanden sind, wie wir den Wind, Wasser, Erd - und Vegetationsläufen nachspüren. Eine scheinbar unendliche Aneinanderreihung von Zufällen, die dennoch Gesetzmäßigkeiten der Natur folgen und damit eingeschrieben sind in den ewigen Kreislauf des Werdens und Vergehens.<br/><br/> Künstlerinnen: Elisabeth Eberle, Maresa Jung, Heide Schimke, Margret Schopka, Angelika Wittek.