Die Kunstausstellung THE FACTORY findet vom 1ten Juni bis zum 31ten August 2019 in der alten Fischfabrik in Djúpavík statt. Der Fokus liegt in der Erforschung von der persönlichen Verbindung und Wahrnehmung Islands durch die Künstler. Als ein multidisziplinäres Projekt präsentiert THE FACTORY eine Vielfalt von bildender Kunst einschließlich Textilien, Skulpturen, Malerei, Fotografie, Audio & Video und Kunstinstallationen. Heide Schimke leistet einen Beitrag mit
A Part Of Ourselves, einer Untersuchung des Wechselspiels zwischen den Elementen die uns selbst und die Welt um uns formen. Lesen Sie mehr auf der
Website der Ausstellung.
Das turbulente Zusammenspiel der Elemente an der isländischen Landmasse wird geprägt durch die Kraft des Wassers und der geothermischen Energie die unter der Erdoberfläche pulsiert. A Part Of Ourselves (Mischtechnik auf Folie) vollzieht die verschiedenen Mischverhältnisse der Elemente nach: flüssig, gasförmig, trüb, nebelig, diffus und weich, unfokussiert und verwaschen, oder auch klar, feurig-leuchtend, flexibel und amorph. Wasser dient nicht nur als Träger von Farbe, sondern ist viel mehr inhärent in der Natur; es formt und gibt Gestalt. So berührt es nicht nur alle Aspekte menschlicher Entwicklung in Geschichte, Kultur und Ökologie, sondern auch Körper und Seele des Individuums.
Die bildende Künstlerin Heide Schimke nutzt seit vielen Jahren verschiedene Medien um den Strukturen, Schichten und Vibrationen der Natur auf die Spur zu kommen. An entlegenen Orten, oftmals in Australien, sucht sie Erfahrungslandschaften die ihr erlauben sich dem Sein selbst Nahe zu fühlen. Sie ist besonders inspiriert durch Erosion, die sie Oberflächen als ein Teil menschlicher Geschichte wahrnehmen lässt, gezeichnet mit der Gesamtheit aller Erinnerung. "Die Pfade die uns führen - Spuren und Linien die wir finden oder zurücklassen - werden Teil von uns selbst, ob uns das gefällt oder nicht," sagt Schimke. Sie wurde erstmals 2012 zu einem Künstlersymposium auf Island eingeladen, worauf bald weitere Besuche folgten. Die transparente Folie als Medium gibt ihrem Werk eine besondere Spannung: Die urtümliche Erdigkeit der Erosion bleibt, aber ringt mit der Transparenz des Untergrundes, was immer eine transzendente Dimension andeutet.
Die graue Schotterstraße 643 in Strandir schlängelt sich scheinbar unendlich entlang der kahlen Hügel immer weiter hinauf in den Norden. Wie riesige weiße Knochen recken sich die weißlich ausgeblichenen Treibholzstämme angespült an die unzähligen steinigen Buchten entlang der Straße. Alles erschein hier noch rauer und unwirklicher als im Süden des Landes. Die Fahrbahn verengt sich immer mehr. Beim Blick in die Tiefe zur Rechten wird es meiner Beifahrerin ein wenig mulmig bei dem Gedanken, dass uns unerwartet entgegenkommen könnte - was aber nicht passiert. Hier im Norden Islands ist die Besiedlung tatsächlich sehr dünn, sodass mit vielen Begegnungen eigentlich nicht zu rechnen ist. Aufgrund mangelnder Ausschilderung wird nun auch jede unfreiwillig verpasste Abzweigung zu einer neuen Entdeckung...
So beginnt Heide Schimke's Artikel über ihre Entdeckungsreise nach Djupavik, erschienen in der Zeitschrift der Deutsch-Isländischen Gesellschaft.
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